Antonin Kammel


Antonín Kammel (auch: Anton, Antoine, Antonio u. a.; Kamel, Kammell, Kamml, Khaml, Cammell), geboren 1739 in Běleč /Bieletsch in Mittelböhmen (heute: Bělečna Křivoklátsku im Bezirk Kladno), besuchte bis 1751 das Piaristenkolleg in Slaný (Schlan), wo er auch in Musik unterwiesen wurde.


Nach Studien der Rechtswissenschaft und Philosophie an der Prager Universität (1751-1754) schickte ihn sein Gönner, Graf Vincenc von Waldstein, zum Violinstudium bei Giuseppe Tartini nach Padua.


Eine Zeit als Musiker und Musiklehrer an den Residenzen der Waldsteins in Böhmen schloss sich an. 1765 ging Kammel nach London und machte sich dort schnell einen Namen ebenso als Violin- und Violaspieler wie auch als Komponist und Musiklehrer. Dort ist er 1784 gestorben.


Kammel schrieb offenbar ausschließlich Instrumentalmusik, meist in Besetzungen für Streicher. Die Werke erfreuten sich zu seinen Lebzeiten großer Nachfrage und wurden teils in mehrfachen Ausgaben veröffentlicht.


Das Streichquartett in B-Dur ist das zweite Werk einer Sammlung von sechs Quartetten, gedruckt als Opus 7 bei John Welcker, London (ohne Jahr). Den Ausgang bildet ein schwungvoller Sonatensatz (Allegro) mit reizvollen Korrespondenzen der Register. Galante Gesten sprechen aus dem Andante
espressivo, das seinen spezifischen Ausdruck aus der Mollfärbung und absteigender Chromatik bezieht.


Schlusssatz ist, wie in der Frühklassik nicht selten anzutreffen, ein durchaus gewichtiges Tempo di Menuetto.

 

 

 

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