Anton Zimmermann



Anton Zimmermann wurde 1741 in Breitenau in Österreichisch-Schlesien

(heute: ŠirokáNiva, Kreis Bruntál) geboren. Ab 1763 wirkte er als Organist an der Bischofskirche in Königgrätz, Anfang der 1770er Jahre ging er nach Preßburg, wo 1772 sein Singspiel Narcisse et Pierre uraufgeführtwurde.

Versuche sich als Organist und Kirchenmusiker in Olmütz und Brünn zu etablieren, waren nicht von Erfolg gekrönt.


Seit 1776 stand Zimmermann in Preßburg in den Diensten des Erzbischofs (und späteren Kardinals) und Fürstprimas von Ungarn Joseph Batthyány, für den er ein Kammerorchester aufbaute, das er bis zu seinem Tod 1781 leitete.


Die Kapelle gehörte zu den herausragenden Ensembles ihrer Art in Mitteleuropa. Zimmermanns Schaffen umfasst Opern, Kirchenmusik, symphonische Musik und Kammermusik. Er gab Impulse zur Weiterentwicklung der Sonatenform und strebte in seiner Kammermusik nach ausgewogener Beteiligung aller Instrumente.


Das Streichquartett in F-Dur ist das dritte Werk der sechs Quartette op. 3, die 1770 entstanden und um 1777 im Verlag Johann Gottlieb Guera, Lyon, veröffentlicht wurden. Abweichend von der traditionellen Satzfolge, ist das Werk fünfsätzig disponiert. Den Beginn bildet eine Folge von vier Variationen über ein gesangliches Thema (Andante un poco Adagio). Auf die Mollvariation wird verzichtet; die Schlussvariation hat Reprisencharakter. Im ersten Menuetto-Trio begegnen sich energisches Ausschreiten und ein eher beschauliches Temperament. Es folgt ein monothematisches Allegroin Sonatenform, im Ton spielerisch-leicht und übermütig (Vorschläge). Das zweite Menuetto-Trio stellt galanter Bewegung die virtuose Entfaltung der 1. Violine über Pizzikato-Klängen gegenüber. Beschlossen wird das Werk mit einem schnellen Satz in wiegendem 3/8-Takt (Allegro non molto!); dieser ist wiederum monothematisch, dabei stärker volksliedhaft in der Erfindung.


Andreas Wehrmeyer

 

 

 

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