| Franz KoczwaraKoczwara (auch: František, Francis; Kotzwara, Kocžwara) kam gegen 1750 in Prag zur Welt. Über seine Ausbildung ist nichts Näheres bekannt. Seine reifen Jahre verlebte er in England. Koczwara beherrschte zahlreiche Instrumente: Violine, Bratsche, Cello und Kontrabass, aber auch Oboe, Flöte und Fagott. Von 1774 bis 1776 soll er Mitglied des „Bath Theatre Orchestra“ gewesen sein; 1779 gehörte er den Musikern des „Winchester Annual Musical Festival“ an. In den späteren 1780er Jahren wirkte Koczwara in Irland, spielte zuletzt aber als Kontrabassist am King’s Theatre in London, wo er 1791 gestorben ist. Schwerpunkt von Koczwaras Schaffen ist die Kammermusik, vorwiegend für Streicher. Seine Werke zeichnen sich durch attraktive Melodik und Eingängigkeit aus. Sie erfreuten sich seinerzeit hohen Ansehens und wurden ab 1775 in London publiziert. Die Sonate für zwei Violen und Violoncello C-Dur ist die sechste einer Sammlung von Sonaten für verschiedene Besetzungen, die bei Charles & Samuel Thompson in London (vermutlich 1775) veröffentlicht wurde. Bei vorliegender Aufnahme lag die von Wolfgang Sawodny erarbeitete Neuedition des Werks im Verlag Walter Wollenweber, München-Gräfelfing 1995, zugrunde. Der erste Satz (in latenter Sonatenform) ist ein feierliches Andante espressivo in ruhig pulsierender Viertelbewegung. Klanglich dominiert, der Besetzung entsprechend, die sonore Mittellage, aus der eine edel-kontemplative Haltung hervortritt. Kontrastierend schließt sich ein klagender Adagio-Satz im gleichnamigen Moll an (c-Moll), in dem die erste Viola sich über gleichmäßiger Bassbewegung entfalten darf. Das Rondo-Finale (Allegro) präsentiert einen tänzerisch-schwingenden Charakter, dem zwei nach Moll ausgreifende und durchführungsartig anmutende Gedanken zur Seite gestellt sind. |
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